Kaiser Karl I. und Familie, Fotoalbum mit ca. 100 Fotos, Österreich 1914 – 1930

Kaiser Karl I. von Österreich, mit Familie Fotoalbum mit ca. 100 Fotokarten.
In sehr gutem Zustand! (Außer Album).

Wurde im Wiener Dorotheum bei einer Kaiserhaus – Auktion ersteigert.
Experte für königliche Hofgegenstände: Dr. Georg Ludwigstorff. (Originalbeschreibung siehe letztes Foto!)

1,750.00

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Wurde im Wiener Dorotheum bei einer Kaiserhaus - Auktion ersteigert.
Experte für königliche Hofgegenstände: Dr. Georg Ludwigstorff. (Originalbeschreibung siehe letztes Foto!)

Karl war der älteste Sohn von Erzherzog Otto, einem Mitglied des österreichischen Kaiserhauses Habsburg-Lothringen, und dessen Gemahlin Prinzessin Maria Josepha von Sachsen. Sein Großvater väterlicherseits Erzherzog Karl Ludwig war ein jüngerer Bruder Kaiser Franz Josephs I. und nach dem Selbstmord des Kronprinzen Rudolf von 1889 bis 1896 Thronanwärter der Doppelmonarchie Österreich-Ungarn; Karl war somit ein Großneffe des Kaisers. Ottos älterer Bruder, Karls Onkel Erzherzog Franz Ferdinand von Österreich-Este, war von 1896 bis zu seiner Ermordung 1914 Thronfolger.
Erzherzog Karl wurde am 17. August 1887 auf Schloss Persenbeug geboren und zwei Tage später von dem St. Pöltner Bischof ebendort getauft. Seine ersten Lebensjahre lebte er mit seinen Eltern entweder in Persenbeug, der Villa Wartholz oder den verschiedenen Stationierungsorten des Vaters in Prag, Brünn und Ödenburg. Die Erziehung oblag dabei bis zum siebten Lebensjahr Kindermädchen, ehe Georg Graf Wallis zu seinem Erzieher bestimmt wurde. Maria Josepha legte von Beginn an großen Wert darauf, dass ihr Sohn im katholischen Glauben erzogen wurde, und zog später auch den Theologen Godfried Marschall hinzu. Daneben lag besonderes Augenmerk auf dem Erwerb von Fremdsprachenkenntnissen. Bildungsreisen durch Europa vervollständigten das Ausbildungsprogramm des Erzherzogs. Grundsätzlich wurde Karl durch private Hauslehrer unterrichtet, dennoch beschlossen seine Eltern, ab dem zwölften Lebensjahr eine Verbindung von privatem und öffentlichem Unterricht vorzunehmen. Von August 1899 bis Juni 1901 besuchte er daher das von Benediktinern geführte Schottengymnasium in Wien, was ungewöhnlich für ein Mitglied des Herrscherhauses war. Hier legte er die Abschlussprüfungen über den Lehrplan der Mittelstufe ab. 1903 ernannte Kaiser Franz Joseph I. ihn zum Leutnant des Ulanenregiments „Erzherzog Otto“ Nr. 1 und Karl wurde fortan vor allem militärisch ausgebildet. Theoretische Fächer wie Waffen- und Schießkunde, Eisenbahn- und Telegraphenwesen, Taktik und Heeresorganisation standen auf seinem Lehrplan. Im Anschluss schlug Karl eine Offizierslaufbahn in der Kavallerie ein und am 1. September 1905 trat er den aktiven Militärdienst beim Dragonerregiment „Herzog von Lothringen und Bar Nr. 7“ im böhmischen Kutterschitz nahe Bilin an, 1906 war er in Brandeis-Altbunzlau stationiert. Am 1. November 1906 erfolgte die Beförderung Karls zum Oberleutnant. Im gleichen Jahr unterbrach er seinen Militärdienst für ein zweijähriges Studium an der Prager Karl-Ferdinands-Universität. Als Privathörer hörte Karl Vorlesungen ausgesuchter Hochschulprofessoren vor allem juristischer Lehrgegenstände (u. a. Verfassungsrecht, Kirchenrecht, Zivil- und Strafrecht sowie Wirtschafts- und Finanzwissenschaften). Am 1. Juli 1908 kehrte er zu seinem Regiment zurück und übernahm ein Schwadronskommando. Nach dem Tod von Karls Vater 1906 übernahm dessen älterer Bruder und Thronfolger Franz Ferdinand die Vormundschaft für seinen Neffen. Franz Ferdinand war seit 1900 in einer nicht standesgemäßen morganatischen Ehe („zur linken Hand“) verheiratet, weshalb seine Nachkommen von der Thronfolge ausgeschlossen waren. Daher stand Erzherzog Karl hinter seinem Onkel an zweiter Stelle der Thronfolge. Mit seiner Großjährigkeitserklärung 1907 erhielt Karl ein eigenes Gefolge, an dessen Spitze sein Kammervorsteher Prinz Zdenko Lobkowitz stand. Von 1916 bis 1918 war dieser Generaladjutant des neuen Kaisers. Zwischen März und November 1912 diente Karl im galizischen Kolomea, ehe er als Major das k.u.k. Infanterieregiment Nr. 39 in Wien übernahm.
Am 13. Juni 1911 verlobte sich Karl in der Villa delle Pianore bei Lucca (Italien) mit Zita von Bourbon-Parma, die er am 21. Oktober desselben Jahres in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I. in Schloss Schwarzau am Steinfeld (Niederösterreich) heiratete. Seine Entscheidung für die „Italienerin“, als die seine Gattin von Gegnern dieser Verbindung speziell nach Italiens Kriegserklärung an Österreich-Ungarn 1915 bezeichnet wurde, trug nach Meinung von Kritikern nichts zur wünschenswerten internationalen Verankerung des Hauses Habsburg-Lothringen bei, da Zita aus einem nicht (mehr) regierenden Adelshaus aus einem mit Österreich nicht befreundeten Land stammte. Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor:
Otto (1912–2011) ⚭ 1951 Regina Prinzessin von Sachsen-Meiningen (1925–2010)
Adelheid (1914–1971)
Robert (1915–1996) ⚭ 1953 Margherita von Savoyen (* 1930)
Felix (1916–2011) ⚭ 1952 Anna Eugenie Herzogin von Arenberg (1925–1997)
Carl Ludwig (1918–2007) ⚭ 1950 Yolande von Ligne (* 1923)
Rudolph (1919–2010)
⚭ 1953 Xenia Tschernyschew Besobrasow (1929–1968)
⚭ 1971 Anna Gabriele Prinzessin von Wrede (* 1940)
Charlotte (1921–1989) ⚭ 1956 Georg Herzog zu Mecklenburg (1899–1963)
Elisabeth (1922–1993) ⚭ 1949 Heinrich, Prinz von und zu Liechtenstein (1916–1991)
In der Haupt- und Residenzstadt bewohnte Karl mit seiner Ehefrau Zita Schloss Hetzendorf und unterhielt freundschaftliche Beziehungen zu Franz Ferdinand, der seinen Neffen ab 1913 näher über seine Reformpläne informiert haben dürfte.
Nach der Ermordung Franz Ferdinands beim Attentat von Sarajevo am 28. Juni 1914 war Karl nach den Hausgesetzen des Hauses Habsburg-Lothringen „ex lege“, also ohne neuerliche Entscheidung des Kaisers, Erzherzog-Thronfolger. Allerdings wurde Karl in die Entscheidungsprozesse während der Julikrise, die schließlich in den Ausbruch des Ersten Weltkriegs mündeten, nicht eingebunden. Auf Befehl des Kaisers wurde Karl nach Ausbruch des Krieges dem Armeeoberkommando (AOK) zugeteilt, wo ihm von Generalstabschef Franz Conrad von Hötzendorf keinerlei Mitsprache bei strategischen Operationen zugestanden wurde. Vielmehr besuchte Karl im Auftrag des Kaisers die Front, nahm Truppenparaden ab und verteilte Auszeichnungen. Am 1. Juli 1915 wurde er zum Generalmajor befördert und von Franz Joseph I. in seine unmittelbare Umgebung berufen, um Einblicke in die „Kunst der Staatsführung“ zu gewinnen und das Zustandekommen der fortlaufenden politischen und verwaltungsmäßigen Entscheidungen an höchster Stelle kennenzulernen. Zur Übertragung politischer Mitverantwortung konnte der Monarch sich nicht durchringen.
Am 9. März 1922 zog Karl sich eine Erkältung zu. Erst am 21. März 1922 wurde ein Arzt gerufen, der eine schwere Lungenentzündung feststellte. Diese wiederum führt man auf eine am 15. März 1922 eingetretene Infektion mit der Spanischen Grippe zurück. Aus der Grippe mit hohem Fieber entwickelte sich eine schwere Lungenentzündung, die drei Ärzte aus Funchal, die sich dann auf dem Monte einmieteten, um dem Patienten auch nachts zur Verfügung zu stehen, vermochten die Krankheit nicht zu besiegen. Sie verabreichten Kampfer- und Terpentin-Injektionen, die an den Beinen Abszesse hervorriefen, setzten Schröpfköpfe an und legten auf den von den Injektionsnadeln zerstochenen Rücken des Patienten Senfblätter, die seine Haut verbrannten; im übrigen gaben sie ihm Sauerstoff. Die Erkrankung führte am 27. März 1922 zum Eintritt der Bewusstlosigkeit. Am 1. April 1922 mittags starb Karl im Alter von 34 Jahren. Am Abend desselben Tages erfolgte die Einbalsamierung, anschließend die Exposition des Toten in Uniform. Eine Totenmaske wurde ebenfalls abgenommen.
Seligsprechung am 3. Oktober 2004:
Die Heiligsprechungskongregation veröffentlichte in Anwesenheit von Papst Johannes Paul II. ein Dekret, das eine auf Anrufung des Verstorbenen geschehene wunderbare Heilung – die notwendige Voraussetzung für die Seligsprechung – anerkennt. So habe Maria Zita Gradowska, eine in Brasilien wirkende Nonne aus Polen, jahrzehntelang an einem sehr schmerzhaften Venenleiden, das als unheilbar galt, gelitten, habe offene Geschwüre gehabt und sei bettlägerig gewesen. 1960 soll sie Kaiser Karl um Fürsprache angerufen haben. Am nächsten Tag sei sie schmerzfrei und ihre Geschwüre verheilt gewesen.

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