Seltene ‘Bwoom’ – Stülpmaske, Kuba (Bakuba), DR Kongo, um 1910

Seltene ‘Bwoom’ – Stülpmaske eines Häuptling-BrudersKuba (Bakuba), DR Kongo, um 1910

In gutem, gebrauchten Zustand mit nur geringen Altersschäden

Expertise Prof. Erwin Melchardt  / ehem. Experte für Stammeskunst im Auktionshaus Dorotheum Wien)

1,980.00

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Die Kuba (oder Bakuba) sind eine Föderation von 18 ethnischen Gruppen im zentralen Süden des Kongo. Der Unter-Stamm der Bushoong stellt traditionell den ‘König’ aller Bakuba, den ‘Nyim’. Die Kuba kennen mehr als 20 verschiedene Masken-Gestalten, die theatralischen Tänzen auftreten. Aber die bedeutendsten sind die drei ‘königlichen Masken’! Das sind: ‘Mwaash amboy’, eine Maske, die den mythischen Stammes-Gründer und König darstellt, ‘Ngaady amwaash’, seine Schwester und gleichzeitig seine Frau (wie bei den altägyptischen Pharaonen!), sowie die Maske ‘Bwoom’, den Bruder des Königs. Dieser ‘Bwoom’ beneidet den Bruder um die Königswürde, die Macht und die Frau! Aus dieser Dreiecks-Geschichte um Macht, Liebe und Widerstand entwickeln die Kuba große, dramatische Tanz-Spektakel, rund um den Ursprungs-Mythos des Stammes. 

Die hier präsentierte, große Helm-Maske stellt ‘Bwoom’, den rebellischen, aggressiven Bruder des Königs dar. Sie ist aus einem Stück Holz geschnitzt, außen dunkelbraun und hellbraun (mit Ocker-Erde) gefärbt.

Die vorgewölbte Stirn, die Augenbrauen-Bögen, die Augen-Linien, Nase und Mund-Partie sind mit Bändern aus Glasperlen verziert. Das Hinterhaupt und der untere Rand der Maske sind mit Raffia-Gewebe eingefasst und ebenfalls mit typischen, geometrischen Kuba-Mustern aus Glasperlen und Kaurischnecken dekoriert. An beiden Schläfen sitzen jeweils eine längliche, blaue Glasperle und am unteren Rand hängen Reste eines früheren Besatzes aus braunen Samenkernen, sowie ein Leder-Streifen (vorne am Kinn). Auf dem flachen Scheitel des ‘Bwoom’ ist ein grösseres, rundes Loch (damit der Masken-Tänzer besser atmen kann!). Dieses Loch ist mit einem Stück Affenfell abgedeckt. ‘Bwoom-Masken’ haben nie Sicht-Löcher oder Sehschlitze als ‘Augen’. Die Masken-Tänzer schauen bei diesem Masken-Typ durch die großen Nasenlöcher! 

Ein perfektes, altes Stück, mit leichtem Farbabrieb an den exponierten Stellen. Sonst keine Schäden! Jedoch mit einer guten, alten, teils glänzenden Gebrauchs-Patina außen und besonders an der Innenseite des ‘Helmes’!

Experte: Prof. Erwin Melchardt

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